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Wie ein Ausbildungsprojekt das Leben junger Menschen in Uganda verändert

Köln/Kampala. Von der Perspektivlosigkeit zur beruflichen Zukunft: Das internationale Projekt „Chance“ gibt jungen Menschen aus schwierigen Verhältnissen die Möglichkeit, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen. In einer Kooperation des Kölner Vereins 180 Grad Wende und Prospect (ehemals UMYDF) aus Uganda erhielten zehn Jugendliche eine neue Perspektive durch eine fundierte Ausbildung.

„Chance“ bringt junge Menschen auf Erfolgskurs

Das Projekt richtet sich an benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene in Kampala, die ohne Ausbildung in Armut leben. In einem intensiven Jahr erlernen die Teilnehmenden Berufe wie Kfz-Mechanik, Friseurhandwerk, Computertechnik, Mode oder Gastronomie. Neben der praktischen Ausbildung profitieren sie von inspirierenden Gastvorträgen. Unter der Anleitung erfahrener Fachkräfte arbeiten sie in lokalen Betrieben und erhalten zusätzliche Schulungen in Finanzwissen, Persönlichkeitsentwicklung und sozialen Kompetenzen.

Der Erfolg des Programms ist beeindruckend: 2024 bestanden alle Teilnehmer:innen ihre Abschlussprüfung bei der nationalen Ausbildungsbehörde und erhielten eine staatlich anerkannte Bescheinigung. Doch die wahre Kraft des Projekts zeigt sich in den individuellen Geschichten der jungen Ugander:innen:

Joels Hoffnungsschimmer
Joel wusste nicht, wie sein Leben weitergehen sollte. Aufgewachsen in den Slums von Kampala, war er früh gezwungen, sich selbst durchzuschlagen. Ohne Perspektiven geriet er in den Drogenschmuggel, weil es für ihn keine Alternativen gab. Doch dann kam die Wende. „Das Projekt Chance hat mir gezeigt, dass ich mehr aus meinem Leben machen kann. Ich muss mich nicht von meiner Vergangenheit definieren lassen“, sagt Joel heute stolz. Durch das Ausbildungsprogramm erlernte er das Handwerk des Automechanikers und fand damit nicht nur eine berufliche Perspektive, sondern auch einen neuen Lebenssinn.

 Ein Lichtblick für Travis und seine Geschwister
Travis ist erst 23 Jahre alt, aber die Last, die er trägt, ist enorm. Nach dem frühen Tod seiner Eltern musste er sich allein um seine sechs jüngeren Geschwister kümmern. „Ich habe alles gemacht, um uns am Leben zu halten – als Taxikassierer, als Müllsammler. Aber es reichte nie“, erinnert er sich. Mit der Unterstützung durch das Projekt Chance lernte Travis das Handwerk der Kfz-Mechanik. Die Ausbildung gab ihm nicht nur das notwendige Fachwissen, sondern auch das Selbstvertrauen zurück. Heute blickt er optimistisch in die Zukunft: „Zum ersten Mal habe ich das Gefühl, dass sich etwas verändern kann. Ich kann meine Geschwister unterstützen und ihnen zeigen, dass es einen Weg aus der Armut gibt.“

Hafswas Traum vom eigenen Geschäft
Hafswa, 18 Jahre alt, musste die Schule abbrechen, weil ihre Mutter die Gebühren nicht mehr bezahlen konnte. Sie jobbte als Haushaltshilfe, doch die Zukunftsperspektiven waren düster. Durch das Projekt Chance erhielt sie eine Ausbildung im Bereich Catering und nutzte jede Möglichkeit, um zu lernen. Sogar ihr kleines Transportgeld sparte sie, um sich am Ende einen eigenen Ofen zu kaufen. „Das war der Moment, in dem ich wusste: Ich kann mein eigenes Geschäft starten! Heute backe ich Kuchen und verdiene mein eigenes Geld. Dieses Projekt hat mein Leben verändert.“

Ein Projekt mit Zukunft

Das vollständig durch Spenden finanzierte Projekt „Chance“ zeigt eindrucksvoll, wie viel Potenzial in jungen Menschen steckt, wenn sie eine echte Gelegenheit erhalten. Das Projekt bietet nicht nur eine Ausbildung, sondern schenkt Hoffnung, stärkt das Selbstbewusstsein und eröffnet Wege aus der Armut. Um diese Erfolgsgeschichten fortzuschreiben, soll das Projekt 2025 fortgesetzt werden. Ihre Spende kann das Leben eines jungen Menschen nachhaltig verändern.