180 Grad Wende bewegt
Mit einem Netzwerk aus engagierten Vorbildern bildet die 180 Grad Wende seit 2012 eine aktive Gegenbewegung zu Menschenfeindlichkeit und Extremismus in NRW. Durch die Einbindung in ein Hilfsnetzwerk sollen insbesondere junge Menschen, die sozialer Benachteiligung ausgesetzt sind und sich im Dunstkreis extremistischer Gruppen bewegen, frühzeitig erreicht werden. Ziel ist es sie für einen positiven Lebensweg zu gewinnen, zu stärken und zu gesellschaftlicher Teilhabe zu motivieren.
junge Menschen in NRW erreicht
Wirkungsorte
Unsere Mission
BEWEGGRÜNDE
Soziale Benachteiligung, Diskriminierungserfahrungen und Perspektivlosigkeit von jungen Menschen bergen Gefahren für das gesellschaftliche Miteinander. Dies konnten die Projektinitiatoren der 180 Grad Wende bei Jugendlichen in ihrem Umfeld beobachten. Diejenigen, die sich abgehängt und nicht zugehörig fühlten, riskierten demokratiefeindliche Einstellungen zu übernehmen, sich falsche Vorbilder zu suchen und sich im schlimmsten Fall komplett von der Gesellschaft abzuwenden. So entstand mit 180 Grad Wende 2012 die Idee ein Netzwerk aus positiven Freund:innen und Vorbildern aufzubauen, welches gefährdete junge Menschen frühzeitig auffängt und einbindet.
MODUL: DEMOKRATIE UND RECHT
Ein Element der Multiplikatorenausbildung ist das Modul „Demokratie und Recht“ in Kooperation mit der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus der Stadt Köln in einem ehemaligen Gestapogefängnis. Die Teilnehmenden erhalten einen Einblick in die Mechanismen systematischer Ausgrenzung während des Nationalsozialismus und werden für die Funktionsweisen und Ausprägungen von Diskriminierung, Antisemitismus oder Rassismus heute sensibilisiert. Dabei lernen sie, welche Möglichkeiten ein demokratisches System bietet gegen jegliche Form von Menschenfeindlichkeit zu intervenieren.
Ein Netzwerk aus engagierten Vorbildern
Herzstück der 180 Grad Wende ist das Hilfsnetzwerk aus engagierten Schlüsselpersonen, die sich im Umfeld gefährdeter Jugendlicher bewegen. In verschiedenen Workshops werden diese Personen zu Multiplikator:innen oder Coaches ausgebildet. Multiplikator:innen sind junge Menschen, die im Rahmen einer Ausbildung darin geschult werden, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Coaches sind aktive Vorbilder, die in ihren jeweiligen Stadtteilen gut vernetzt sind und mit Unterstützung der 180 Grad Wende lokale Aktivitäten organisieren und durchführen. Unterstützt wird das Netzwerk von engagierten Ehrenamtlichen, staatlichen Akteur:innen und Vertreter:innen von Organisationen, wie der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus der Stadt Köln oder die Polizei Köln. Bisher wurden 410 Multiplikator:innen und 30 Coaches ausgebildet.
CHANCEN GEBEN
Resilienz stärken
Das Netzwerk wächst
Über Köln hinaus findet die Idee von 180 Grad Wende Anklang. Deshalb weitet sich das Hilfsnetzwerk seit 2017 auf NRW aus. An 15 Standorten wurden engagierte Personen aus der Zielgruppe darin ausgebildet junge Menschen in ihrem Umfeld zu unterstützen. So ist ein Netzwerk aus vielfältigen Angeboten entstanden.
Beispiel: Wirkungsort Düsseldorf
Vorbehalte gegenüber staatlichen Organen und ihren ausführenden Kräften stellen eine Herausforderung in der Arbeit mit der jungen Zielgruppe dar. Um Berührungsängste abzubauen, gehen ein Polizei- und ein JVA-Beamter in Düsseldorf in Schulen und bringen Jugendlichen durch Storytelling das Thema Rechtsstaatlichkeit auf lebensnahe Weise nahe.
180 Grad Wende Im Überblick
In den vergangenen Jahren wurde 180 Grad Wende mehrfach portraitiert. Das oben stehende Video wurde 2019 von der Bundeszentrale für politische Bildung produziert. Zum 70-jährigen Jubiläum des Grundgesetzes erschien 180 Grad Wende im selben Jahr auch im Magazin SCHWARZROTGOLD der Bundesregierung.